Im gestern erwähnten Kinderwald sind wir heute einige
Stunden unterwegs. Auf den menschenleeren Pfaden finden sich etwa alle hundert
Meter Stationen, zu welchen in einem Guidebuch Informationen stehen. Was man
liest, ist spannend, was man sieht, fasziniert die Sinne. Im Wald, wo es
angenehm kühl und dämmerig ist, bewegt man sich in kurzer Zeit durch mehrere
Mikroklimata.
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| Dieses Farn ist keineswegs am verdorren, es schlägt beim nächsten Regen wieder aus! | 
Habt ihr gewusst, wie sich die Würgefeige im Kampf um das
spärliche Licht behauptet? Anstatt vom dunklen Boden her zu wachsen, beginnt
sie ihr Leben auf der Krone eines Wirtsbaumes und wächst erst später an Stamm
entlang in Richtung Boden, um dort Wurzeln zu schlagen. Diese packen mit der
Zeit den ursprünglichen Baum ein, der dann verrottet. Zurück bleibt die hohle
Würgefeige. Beeindruckend ist auch ihre Hartnäckigkeit: Wird die Feige im Sturm
umgelegt, schlägt sie einfach neue Wurzeln und wächst in der Vertikale weiter.
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| Ein Blick in die Würgefeige... | 
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| ...zeigt dies. | 
Tiere begegnen wir einigen, sowohl Säugern als auch Vögeln.
Die Letzteren protestieren zuweilen lautstark gegen unsere Anwesenheit. Der
Kolibri hingegen surrt nur und ist nach wenigen Augenblicken schon wieder
verschwunden. Am liebsten hätten wir natürlich den seltenen Quetzal gesehen,
aber das wäre ein absoluter Glücksfall. Den Jaguar aber sehen wir! auf einer Info-Tafel
am Wegrand. Das letzte Raubtier-Paar wurde 1949 Opfer eines Racheaktes. Das
Weibchen hatte ein Schweinchen der ansässigen Bauern erbeutet. Deshalb heuerten
diese Jäger an, um das Tier zur Strecke zu bringen. Diese erwischten das
Männchen, der Bauer meinte aber das Weibchen! So zogen sie nochmals los und
töteten auch das trächtige Tier. Damit ist die Geschichte der Jaguare hier zu
Ende. (Dezimiert wurden sie schon vorher durch die Jagdkonkurrenz der Menschen.)
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| Schikane für Kletterer. | 
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