Wenig später hörten wir aus einiger Distanz Leute etwas
enthusiastisch feiern. In einem Strassencafé schauten sie den Fussballmatch
zwischen Barcelona und Madrid. Alle waren sie offensichtlich Barça-Fans. Sie
erlebten eigentliche Glücksmomente, weil Messi und Co. in der ersten Halbzeit
zwei Tore schossen. Ihre Glücks-Eruptionen waren beide Male unbeschreiblich. Die
Menge schien jedesmal zu einer einzigen Person zu verschmelzen. Solch ein Strahlen
in den Gesichtern! Auch der Kellner war aus dem Häuschen: er kommentierte von
der Eingangstür her – dort stand das TV-Gerät – die beiden Goals körpersprachlich.
Einfach umwerfend. „Die Madrilenen haben wir im Sack“, wird es wohl gemeint
haben. 
| Die Menschenmenge erstreckt sich bis auf die Strassenmitte. | 
Das Verehren der religiösen Idole in der Kathedrale und der sportlichen
in der Gartenbeiz hatte beide Male ähnliche kultische Züge. Ist das
lateinamerikanische Leidenschaft und/oder Ersatz für fehlende persönliche Perspektiven?
   
Übrigens lief der Match auch im Fernseher des Hostels. Dort
waren die Reaktionen  verhaltener. Den
Normen angepasst eben.  Madrid schoss in
der 2. Halbzeit seinerseits zwei Tore, so dass  die Partie 2:2 endete. Leider konnten wir die Reaktionen
der Nicaraguaner und Nicaraguanerinnen nicht beobachten.  Vielleicht war es aber gut so; die Dämpfer
hätten wir ihnen ja nicht gönnen mögen. 
*Granada soll die älteste europäische Stadt auf dem
amerikanischen Kontinent sein. Die Kathedrale wurde offenbar schon fünf Jahre
nach der Gründung der Stadt (1524) erstmals erbaut. 
 
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen