Dienstag, 2. September 2008

Erste Kilometer auf der CA 1

Die CA 1 wurde von SF der Küste entlang gebaut. Dort, wo sie nach Osten abbiegt und schliesslich über den Legget Hill führt, haben die Ingenieure vor der Geologie der Küste kapituliert. Wer von Legget aus auf ihr fährt, ist vorerst fasziniert von ihrem rythmischen Verlauf über den Pass. Die Kurven den Pass runter sind nahezu als Steilwand Kurven angelegt. Wir konnten jedenfalls runterrauschen ohne ständig bremsen zu müssen.
Wenn sie dann an den Pazifik kommt, nehmen einen zu erst die an die Küste gepeischten Wellen gefangen. Der Verlauf der Strasse ist kaum einsehbar, denn sie führt ständig in kleine Canyons hinein, um sich dann den nächsten Hill hinauf und um ihn herum zu winden. Wie unendlich aneinander gereihte offene Reissverschlüssen; von aussen rein und runter, bis zur 180°-Kurve und auf der anderen Seite wieder raus und rauf. Auch einer Achterbahn vergleichbar. So zu fahren macht Spass aber man überschätzt und übernimmt sich leicht. Kaum einmal kann man den Schwung aus dem Downhill mitnehmen in den nächsten Aufstieg, und der ist durchwegs ruppig. Trotzdem liessen wir uns nach der Rast in Westport zu einem Rennen verleiten. Und das kam so:
Nach knapp 1500 km überholte uns zum ersten Mal einer auf einem Rennvelo, ein etwa 50-Jähriger, der sich darüber freute nicht so viel Gewicht mitschleppen zu müssen. Kurz danach ein weiterer älterer Herr, gleich ausgerüstet wie der erste. Nachdem er uns passiert hatte, kam er nicht mehr recht voran. Jedenfalls fuhren wir unser normales Tempo weiter und gingen wieder an ihm vorbei. Er versuchte anzuhängen, liess aber nach ein paar Kilometern abreissen.
Wir beide sprachen nicht miteinander, begannen jetzt aber kräftiger in die Pedalen zu treten. Mit Fahrern auf Rennrädern hatten wir doch schon im Iran mithalten können! Es begann eine Aufholjagt, bei der es lange so aussah, als ob wir sie verlieren würden. Erstaunlicherweise holten wir bergauf und auf der Ebene auf, verloren aber Terrain bei den Abfahrten. Jetzt fing es an Spass zu machen; wir fuhren raschere Ablösungen, achteten aber darauf, die Muskeln nicht zu übersäuern. Nach 20 km holten wir ihn ein - vier Kliometer vor Fort Bragg wo wir zum Campground abbiegen mussten. - Kindisch? Sicher, wir fuhren wie Buben und freuten uns wie Buben. Soll auf einer so langen Tour nicht erneut der Alltag Einzug halten, müssen wir von Zeit zu Zeit so etwas Verrücktes machen.

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